In der Zeit von 1969 – 1979 haben sich die Außenstellen des LfV Baden-Württemberg an sechs der neun Universitäten die kompletten Studentenlisten entweder direkt durch die Verwaltungen oder „unter Einsatz von nachrichtendienstlichen Mitteln“ beschafft. (Stern, 21.6.1979).
Eine ähnliche Praxis wird auch für die Münchner Universität gemeldet (Tagesspiegel, 17.11.1979).
Auch die Universität Hamburg hat seit 1971 etwa 400 Anfragen nach Studentendaten positiv beschieden. Dies gab der Präsident der Universität Fischer Appelt bekannt, nachdem noch am 31.10.1979 diese Vorgänge vom Leiter des LfV Horchern in der FAZ bestritten wurden. „Die Universität sei kein exterritorialer Raum. Wenn dort Spione„, so Horchern, „verfassungsfeindliche Organisationen oder Terroristen operieren, kommen wir auf dem Rücken dieser Organisationen natürlich auch in die Universitäten.“(Tagesspiegel,14.11.1979)
Dieser Chronik-Eintrag wurde der Zeitschrift CILIP – Bürgerrechte und Polizei Nr. 28 (Heft 3/1987) entnommen. Mit herzlichem Dank an die Herausgeber.