Wie die „Berliner Morgenpost“ berichtete, war neben den anderen Verfassungsschutzämter auch das Berliner Amt für die Stasi ein „offenes Buch“. Das Ministerium für Staatssicherheit sei über alle Aktivitäten des Landesamtes für Verfassungsschutz bestens informiert gewesen. Entsprechendes ist auch den zugänglichen Stasi-Akten zu entnehmen.
Es habe kein einziges Telefonat aus oder in das Amt gegeben, das nicht von Stasi-Mitarbeitern mitgehört wurde, so der Bericht. Darüber hinaus wurde das Gebäude in Dahlem ständig observiert. In den MfS-Akten wurden Dossiers über mehr als vierzig Spitzenbeamte des Landesamtes gefunden. Einen Doppelagent gab es in dem Amt allerdings nicht. Dies sei nicht notwendig gewesen, so ein ehemaliger Stasi-Mitarbeiter, „weil wir ohnehin alles wussten“.
taz vom 08. 05 und 12. 11. 1990