Es war ein Zufallsfund der vom Berliner Abgeordnetenhaus eingerichteten „Projektgruppe Schmücker“: fünf Kilogramm Sprengstoff in einem Depot beim Berliner Landesamt für Verfassungsschutz.
Den Sprengstoff soll der V-Mann „Hain“ Anfang 1982 von Verfassungsschützern in Berlin bekommen haben, so seine Aussage vor dem parlamentarischen Untersuchungsausschuss zum „Mordfall Schmücker“. In Griechenland habe er davon mehrere Kilogramm an “deutsche Extremisten“ übergeben. Später habe Hein den restlichen Sprengstoff dem Verfassungsschutz zurück gegeben.
Der Amtsleiter des Verfassungsschutzes hatte nach der Entdeckung vorgegeben, dass es sich bei dem Sprengstoff um eine Attrappe handelte. Doch wie die Polizei, zu der der „Sprengstoff“ transportiert worden war, feststellen musste, handelt es sich um echten Sprengstoff, der bei Untersuchungen und Testversuchen „ganz schön „gerumst“ hätte.
Der V-Mann Christian Hain wurde bekannt als Beteiligter an der Sprengung der Celler Gefängnismauer (Celler Loch) zur (gescheiterten) Befreiung des dort einsitzenden RAF-Mitglieds Sigurd Debus. Später wurde er zur Ausspionierung der Anwälte des Berliner „Schmücker Prozesse“ eingesetzt.
taz vom 09. 07. 1090