SDS-Überwachung an der Uni Gießen

Zwei Studenten wurden von VfS­ Mitarbeitern angeworben, um den SDS an der Universität Gießen für das LfV Hessen zu überwachen. Sie sollten dem SDS beitreten, alle Veranstaltungen besuchen, die Namen der SDS-Mitglieder mittei­len. Pikanterweise war einer der beiden Studenten der Sohn des Universitätsrektors. Der Anwer­bungsversuch kam an die Öffent­lichkeit und löste erhebliche Span­nungen zwischen Ministerpräsident Zinn, der den SDS nicht zu den Beobachtungsobjekten des VfS zählen wollte, und Bundesminister Lücke aus, der bereits Ende 1966 eine Dienstanweisung übermittelt haben will, wonach der SDS zu beobachten ist. (Spiegel vom 4.12.1967, Allgemeine ZeitungMannheim vom 8.11.1968)

 Dieser Chronik-Eintrag wurde der Zeitschrift CILIP – Bürgerrechte und Polizei Nr. 28 (Heft 3/1987) entnommen. Mit herzlichem Dank an die Herausgeber.

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