Bremer WG wird vom LfV überwacht

Am 24.6.1981 bemerkten Anwohner in der Graudenzerstraße in Bre­men, daß sie von einer gegenüberliegenden Wohnung aus mit versteckten Kameras überwacht wur­den. Die Anwohner beobachteten eine zeitlang das Treiben der Ver­fassungsschützer, bis sie am 2. Juli die Dachwohnung stürmten. Bei dieser Aktion wurde fast das ganze technische Gerät aus dem Fenster geworfen und einige Ad­ressbücher der Verfassungsschützer mit Adressen und Telefonnummern von Mitarbeitern des Amtes „si­chergestellt“. Kurze Zeit nach die­ser Enttarnung wurden die obser­vierten Wohngemeinschaften durchsucht. Zwei Personen, die an der Stürmung der Dachwohnung betei­ligt waren, werden 1984 wegen Sachbeschädigung verurteilt. Die parlamentarische Kontrollkommis­sion tadelte das Vorgehen des LfV als dilettantisch und fahrlässig, ansonsten wäre die Beobachtung der Wohngemeinschaft notwendig gewesen. (TAZ, 6.7.1981)

Dieser Chronik-Eintrag wurde der Zeitschrift CILIP – Bürgerrechte und Polizei Nr. 28 (Heft 3/1987) entnommen. Mit herzlichem Dank an die Herausgeber.

 

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