Die V-Frau Angelika Nies hat in den Jahren 1981 bis 1983 dem niedersächsischen Landesamt für Verfassungsschutz Berichte aus dem Nahen Osten geliefert. Bei ihren mehrmonatigen Reisen nach Jordanien und in den Libanon habe sie den Auftrag gehabt, für den niedersächsischen Verfassungsschutz etwas über die Beziehungen der PLO zu bundesdeutschen Terroristen in Erfahrung zu bringen, so ihre Aussage in dem ZDF-Fernsehmagazin „Kennzeichen D“. Nach ihren Angaben hat sie vor ihren sechs bis sieben Auslandseinsätzen im Auftrag des Verfassungsschutzes Kontakte zu Bonner PLO-Vertretern geknüpft und im Nahen Osten dann zahlreiche hochrangige PLO-Vertreter getroffen. Darüber berichtete sie regelmäßig ihren Auftraggebern in Hannover.
Auf bundesdeutsche Terroristen ist sie allerdings nicht gestoßen. Ihre Auslandseinsätze endeten im April 1983 mit ihrer Festnahme durch den jordanischen Geheimdienst. Nach dreitägigen Verhören wurde sie dann in die Bundesrepublik abgeschoben.
Die Rechtfertigung des Einsatzes durch Ministerpräsident Albrecht, dass der Verfassungsschutz dann jemand ins Ausland schicken darf, wenn dies mit den entsprechenden ausländischen Behörden abgesprochen sei, wurde mit der Verhaftung der V-Frau hinfällig.
taz vom 22. 10. 1988, „Spionin straft Albrecht Lügen“