
Foto: Christoph Voy http://noisey.vice.com/de/blog/alles-nur-nicht-scheitern-mit-feine-sahne-fischfilet
NAME: Feine Sahne Fischfilet
BERUF: Musikband, Audiolith Records
ÜBERWACHT VON: Verfassungsschutz Mecklenburg-Vorpommern
ZEITRAUM DER ÜBERWACHUNG: Seit 2010
MAßNAHMEN: Knapp zwei Seiten widmete der Verfasungsschutz der Band in seinen Berichten 2011-2013, die durch zentrale Datensammlung und Überwachung zusammen getragen wurden
GRUND DER ÜBERWACHUNG: Wegen ihrer „explizit-antistaatlichen Haltung“ landete die Band im VS-Bericht 2011, sowie wegen verschiedener Teilnahmen an politischen Aktionen gegen Rechtsextremismus in den daruffolgenden Jahresberichten 2012 und 2013. Die Band engagiert sich in einer antifaschistischen Position gegen Rechtsextremismus und stand daher im Mittelpunkt des Interesses des Verfassungsschutzes. Unter anderem bewegten sie sich in der Antifa Szene und veröffentlichten satirische Beiträge („Club-Molli’“ statt Club Mate), die der VS allerdings sehr ernst nahm.
ZITAT:
„Na, wir nehmen es eher mit Humor. Wir vergessen aber auch nicht, dass dieser Verfassungsschutzeintrag etwas Krasses ist. (…) Es ist ja so, dass immer wieder versucht wird, antifaschistische und antirassistische Projekte auf diese Art und Weise zu kriminalisieren. Unseren Humor lassen wir uns deshalb jedoch trotzdem nicht nehmen.“
Sänger Jan „Monchi“ Gorkow sagte auch im Zusammenhang zu persönlichen Konsequenzen aus der Überwachung: „Ich bin auf jeden Fall bei vielen Leuten zurückhaltender geworden, wenn es um Smalltalk nach Konzerten geht oder so.“
Anmerkung am Rande: Der Verfassungsschutz befasst sich in seinem Bericht ausführlicher mit Feine Sahne Fischfilet als mit dem „Nationalsozialistischen Untergrund“ (NSU). Das ist bemerkenswert, denn die Rechtsterroristen sollen am 25. Februar 2004 den Mord an Mehmet Turgut, einem Dönerverkäufer aus Rostock, begangen haben.