Im Zuge dieser Affäre wurde auch die Personalbesetzung des Kölner Amtes mit Mitarbeitern aus der SS, dem SD und der Gestapo von der Presse unter die Lupe genommen. So fand der Spiegel u.a. heraus (Nr. 38), daß die Abhöraktion gegen den FDP-Finanzbeschaffer von Regierungsrat Erich Wenger (seit 1933 in der SS sowie Kriminaloberrat bei Kriegsende in der Gestapo) geleitet worden war, den der zuständige Leiter der Abteilung Dr. Troyka als „einen Spezialisten, einen Könner, sozusagen das beste Pferd im Stall“ bezeichnet hatte. Rücktrittsforderungen trat der Sprecher des Bundesministeriums des Innern, Gebhard, mit der Begründung entgegen, „solche Leute könnten jetzt nicht mehr entlassen werden, weil ein nicht verantwortungsbares Sicherheitsrisiko eingegangen würde, wenn man gerade diese Leute auf die Straße setzte„. Gemeint waren auch
– Gestapo-Mann Alfred Wurbs, Leiter der Ermittlungstruppe;
– Gestapo-Kommissar und SS Hauptsturmführer Werner Aretz;
– Gestapo-Kommissar und SS Hauptsturmführer Johannes Strübing.
Zwar hatte schon Bundesinnenminister Schröder 1954 vor dem Bundestag seine demokratische Idealnorm für VfS-Mitarbeiter bekannt gegeben, doch gegen die Einstellung von Nazis keine Einwände erhoben. Auch sein Nachfolger Höcherl konstatierte, „es handelt sich hier zum Teil um Leute, mit denen man nicht zu Abend essen kann,“ (Walde S. 118) Konsequenzen für die Personalpolitik hatte seine moralische Entrüstung jedoch nicht, so daß sein Nachfolger Bundesinnenminister Lücke 1966 im Bundestagsinnenausschuß mitteilen konnte, daß entgegen Höcherls Zusicherungen immer noch SS- und SD-Chargen im Amt arbeiten.
„Unter den rund 800 Kölner Verfassungsschützern sind Leute, die den ganzen Tag zwar nicht mit dem Grundgesetz, wohl aber mit der SS-Blutgruppentätowierung unterm Arm herumlaufen„. (Die ZEIT zitiert nach dem Spiegel Nr. 38, 1968, S. 21)